EMDR

EMDR steht für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“ und ist eine evidenzbasierte Psychotherapie-Methode, die zur Behandlung von traumatischen Erfahrungen, posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) sowie anderen psychischen oder psychosomatischen Problemen eingesetzt wird. EMDR wurde in den späten 1980er Jahren von der Psychologin Francine Shapiro entwickelt und hat sich seitdem zu einer der wirksamsten und am häufigsten angewandten therapeutischen Techniken in der Traumatherapie entwickelt. EMDR ist seit dem 3. Januar 2015 als Psychotherapiemethode in der gesetzlichen Krankenversicherung anerkannt.

EMDR ist eine bifokale multisensorische Technik, was bedeutet, dass im Therapieprozess während der Fokussierung auf belastende Erinnerungen eine geteilte Aufmerksamkeit hergestellt und dabei gleichzeitig (multi-)sensorische Stimulationen, wie z.B. gezielt ausgelöste Augenbewegungen, durchgeführt werden. Hierdurch werden sowohl kognitiv-emotionale (Denken und Fühlen) als auch somatische (das Körperliche betreffende) Aspekte in den Prozess einbezogen. Durch die geteilte Aufmerksamkeit sowohl nach Innen (auf die belastende Erinnerung in der Vergangenheit) als auch nach Außen (auf die Sicherheit des geschützten therapeutischen Raumes und die eigenen Ressourcen in der Gegenwart) wird eine Neuvernetzung des belastenden Erlebens und eine Integration in das autobiographische Gedächtnis begünstigt. Dadurch kann die emotionale Belastung und die Intensität der Symptome reduziert werden.